Die KAB Unterkochen lässt seit vielen Jahren Missionsprojekten in der ganzen Welt finanzielle Hilfe zukommen. Die beiden Missionsreferenten Monika Hirschle und Klaus Hajek machten sich Gedanken über neue Projekte, die zukünftig langfristig unterstützt werden könnten und wurden bei den Comboni Missionaren in Ellwangen fündig.

Aus diesem Grund wurde Bruder Hans Dieter Ritterbecks zu einem Bildervortrag über das Land „Südsudan“, dessen Menschen und die Arbeit der Comboni Missionare nach Unterkochen eingeladen. Ritterbecks, selbst 20 Jahre als Missionar im Südsudan tätig, zog in einem interessanten und erschreckenden Vortrag zugleich die Besucher im Bischof Hefele Haus in seinen Bann.

Er schlug einen Bogen von der Entstehung christlicher Traditionen im 6. Jahrhundert bis in die heutige Zeit. Mit wenigen Jahren Unterbrechung ist das Land seit 1955 praktisch im Krieg. Über 3 Millionen Menschen fielen dem Bürgerkrieg gegen den Nordsudan und die anschließenden Auseinandersetzungen von ethnischen Stämmen zum Opfer.

Das Land hatte während der friedlicheren Jahre kaum Zeit, Landwirtschaft, Handel oder Industrie aufzubauen. Die wenigen Ansätze, die es dennoch gibt, führen kaum dazu, dass bei der eigenen Bevölkerung etwas ankommt. Ausländische Investoren oder Waffenverkäufer spielen dabei eine ähnlich unrühmliche Rolle wie die kleine aber korrupte Herrscherschicht des Landes.

Laut Bruder Hans Dieter Ritterbecks ist eines der Hauptprobleme des Südsudan das niedrige Bildungsniveau der Bevölkerung. Und hier setzen die Combini Missionare an. Im ganzen Land haben sie zwischenzeitlich 10 Missionsstationen gegründet. Werkstätten, Webereien und Schulen geben den Menschen dort die Möglichkeit zur Arbeit und Bildung.

Aber der Bürgerkrieg macht auch nicht vor diesen Missionsstationen halt und so müssen die Comboni Missionare immer wieder mit kleinen und großen Rückschlägen rechnen. Beeindruckend, wie hier immer wieder, trotz der schwierigen Situation während der Kämpfe, neu angepackt wird.

2002 gründeten die Combini Missionare zusammen mit der dortigen Diözese ein Krankenhaus in Mapuordit, etwa 350 km entfernt von der Hauptstadt. Das Krankenhaus hat ein Einzugsgebiet von ca. 100 km und behandelt jeden Tag mehr als 100 Patienten ambulant. Dazu stehen 113 Betten und ein OP Saal zur Verfügung. Die Finanzierung des Krankenhauses hängt größtenteils von Spenden ab. Die KAB Unterkochen möchte dieses Projekt zukünftig unterstützen.
Text: Bernhard Geißinger