Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul
Im Stil der Neuromanik
Schon Mitte des 19. Jahrhunderts wurde immer klarer, dass die bestehende alte Barockkirche zu klein und vor allem immer baufälliger wurde, bis schließlich sogar die polizeiliche Schließung drohte.
Ansichten der ursprünglichen Barockkirche, die 1899 abgerissen wurde.
Nachdem dann durch Rechtsschritte bis zum Reichsgericht in Leipzig die finanzielle Beteiligung der königlichen Finanzverwaltung geklärt war, der ursprünglich vorgesehene neue Platz der zu bauenden Kirche aber an finanziellen Forderungen scheiterte, musste auf dem zu kleinen alten Platz gebaut werden. Deshalb waren umfangreiche Fundamentarbeiten im Osten notwendig geworden und für einen Kirchplatz blieb kein Raum.
Grundriss des Kirchenneubaus 1899 mit eingezeichneter Grundfläche der alten Barockkirche. Rechts: Fundamentansicht auf der Nordostseite.
Die Architekten Beisbarth und Früh aus Stuttgart planten die Kirche im neoromanischen Stil. Die Kosten von 130 000 Reichsmark konnten nur unter Aufbietung aller Kräfte und vor allem durch die erfolgreichen Bettelpredigten des Pfarrers Bucher im ganzen schwäbischen Raum abgesichert werden.
Bei der Grundsteinlegung am 11. September 1899 konnte man folgendes hören:
„Im Jahre des Heils 1899 am 11. September unter der glorreichen Regierung seiner Heiligkeit des Papstes Leo XIII. unter der hochwürdigsten Bischof von Rottenburg Dr. Paul Wilhelm von Keppler unter der Regierung seiner Majestät des Königs Wilhelm II. von Württemberg und seiner Majestät des deutschen Kaisers Wilhelm II. wurde der Grundstein zur Pfarrkirche der heiligen Apostelfürsten Petrus und Paulus geweiht …
… wurde die alte Kirche am 8. März 1898 mit Ausnahme des Turmes abgetragen und in der nahen Wiesenkapelle und deren Anbau eine Notkirche bezogen …
… dass am 28. März 1899 auf dem Platz der abgetragenen Kirche der erste Spatenstich geschehen konnte …
Nachdem die kirchliche Feier um 4.00 Uhr beendet war, füllten sich die oberen Räumlichkeiten des Gasthauses Zum grünen Baum, wo der weltliche Teil der erhabenen Festlichkeit zu seinem Rechte kam …“
Die ursprünglichen neuromanischen Altäre von 1900: Links der Marienaltar, in der Mitte der Hochaltar und rechts der Kriegeraltar.
Die feierliche Kirchweihe fand am 25. Oktober 1900 statt, doch die künstlerische Ausgestaltung des Kirchenraumes zog sich noch zehn Jahre hin. Um die gleiche Zeit wurde auch der elektrische Strom installiert, so dass bis dahin die Kirche durch einen Kronleuchter mit 36 Kerzen erleuchtet wurde.
Das während des ersten Weltkrieges beschlagnahmte Geläute wurde bereits ab 1919 wieder ersetzt.
Ähnlich erging es dann den Glocken während und nach dem II. Weltkrieg. Am 25. September 1949 konnten durch Pfarrer Hager die neuen Glocken geweiht werden.
1951 wurde die schadhafte Orgel erneuert und damit die Fensterrosette verstellt.
Der Blick zur Orgel vor 1951 (links) und heute (rechts).
1957 wurde das Kircheninnere in einer heute sehr umstrittenen Form restauriert.
Das Kircheninnere ab 1957 (links) und seit 1981 (rechts).
1977 begann man dann erneut mit einer Renovierung. Diese erlebte dann am 3. Juni 1981 mit der Altarweihe durch Bischof Georg Moser einen feierlichen Abschluss.
Katholische Pfarrer in Oberkochen
1658 parochus (Pfarrer) Molitor
1676 Pfarrer Johann Adam Koch
1681 Pfarrer Joh. Kimmerle
1692 Pfarrer Dr. Johann Georg Geiserhofer
1695 Pfarrer Stephano Hagmann
1701 Vicarius Johann Jakob Hopff
1702 Pfarrer Heinrich Christoph Braun
1705 Pfarrer Nikolaus Kieninger
1749 Pfarrer Johannes Ignatius Scherzenberger
1785 Franziskus Antonius Müller
1786 Pfarrer Geoerg Anton Gerhardi
1796 Xaver Pfitzer
1799 Melchior Emer
1803 Pfarrer Franz Josef Lauth
1832 Pfarrverweser Braun
1832 Pfarrverweser Anton Schneiderhan
1836 Pfarrverweser Stiehle
1836 Pfarrer Heinzmann
1842 Pfarrverweser Diemer
1844 Pfarrverweser Köhler
1845 Pfarrverweser Frankenreiter
1846 Pfarrer Karl Desaller
1867 Pfarrer Breitenbach
1897 Pfarrverweser Kappler
1897 Pfarrverweser Emil Bucher – ab 1899 Pfarrer
1902 Vikar Ernst
1902 Vikar Haag
1903 Pfarrverweser Johannes Kern
1905 Pfarrverweser Härle
1909 Pfarrverweser Bayer
1910 Pfarrer Ludwig Heilig
1925 Pfarrer Alfons Riek
1936 Pfarrer Matthäus Jans
1949 Pfarrer Rudolf Hager
1958 Pfarrer Konrad Forster
1973 Pfarrer Rudolf Vogt
1977 Pfarrer Jan Snoeren
1989 – 2006 Pfarrer Hugo Scheuermann
1997 Ruhestandsgeistlicher Msgr. Professor Paul Fischer + 26.08.2014
Seit Januar 2002 Seelsorgeeinheit Härtsfeld – Kochertal (Ebnat, Oberkochen, Unterkochen, Waldhausen):
12/2006 – 08/2008 Pfarrvikar Dr. Jean Lukombo Makwende
09/2008 – 05/2009 Pfarrvikar Matthias Burr
06/2009 – heute Pfarrer Andreas Macho (Leitender Pfarrer)
06/2009 – 07/2014 Pfarrer Stefan Ziellenbach
11/2014 – 07/2019 Pfarrvikar Manfred Rehm
10/2019 – heute Pfarrvikar Pater Albert Kannaen