Die katholische Kirchengemeinde Sankt Peter und Paul pflegt seit 1982 eine enge Partnerschaft mit der Slum-Gemeinde Kariobangi. Hoher Besuch beim Jubiläum im Edith-Stein-Haus Von Lothar Schell
Oberkochen Es sind bewegende Bilder der Armut, aber es sind auch hoffnungsvolle Bilder des Aufbruchs für die Zukunft junger Menschen am Rande der keniatischen Hauptstadt Nairobi, die der Comboni-Missionar Pater Andrew Wanjohi im Edith-Stein-Haus zeigt. Pfarrer Andreas Macho kann auch jene Menschen begrüßen, die sich um die Partnerschaft und die Unterstützung der Slum-Gemeinde verdient gemacht haben: Pater Josef Gerner ist da, einen Tag vor seinem 87. Geburtstag. „Ich gehe wieder nach Afrika“, sagt Gerner, dessen Herzblut für Kariobangi und für die Uganda-Hilfe von Helene Dingler vom Königsbronner Seegarten-Hof schlägt. Anwesend ist auch Bruder Hans Eigner, der bekennt: „Wir müssen weiter machen, ich kenne keinen Ort in Afrika, wo so viel an positiver Entwicklung durch die Comboni-Missionare gelaufen ist.“ Auch Barbara Adolf ist anwesend, die mit ihrer ungebremsten Nähmaschinen-Produktion schon weit über 40000 Euro auf den Weg gebracht hat. Joan Brstiak von der Missio in Aachen dankt für die großherzigen Spenden aus Oberkochen, die in der Tat beispielhaft seien und viel bewirkt hätten. Ein Partnerschaftsgebet für Kariobangi und Oberkochen wird gesprochen. Darin heißt es: „Vor Dir lieber Gott, sind alle Menschen gleichwertig, egal welcher Abstammung und welcher Kultur. Wir beten für den Frieden.“ Pfarrer Andreas Macho erinnert an die Anfänge der Partnerschaft, die von Albert Seckler nach einem Besuch in Kariobangi auf den Weg gebracht wurde. „Wir freuen uns gemeinsam, dass binnen vierzig Jahren viel Gutes gewachsen ist“, so Macho.
„Immer im Fokus, weg von der Müllhalde“ Andrew Wanjohi, Comboni-Missionar
In Wort und Bild präsentiert Andrew Wanjohi das aktuelle Geschehen im Slum-Gebiet. Bilder von einer riesigen Müllhalde, in der Menschen nach Nahrungsmitteln und verwertbaren Gegenständen suchen, um sie zu sammeln und zu verkaufen. Er berichtet von vielfältigen Projekten, die Rehabilitation, Eingliederung und Bildung zum Ziel haben. Tenor: Von der Straße weg in die Schule. Weg von der Müllhalde, weg von Alkohol und Drogen. Kinder und Jugendliche werden resozialisiert, bekommen ein warmes Essen. Es wird ein Pass für Straßenkinder mit institutionalisierter Hilfe ermöglicht, damit die jungen Menschen nicht als Kriminelle eingestuft werden. Streetworker und Sozialarbeiter helfen dabei, um den Eingang in ein geregeltes Leben zu finden. Es wird Platz geschaffen, an dem Jugendliche abseits des Müllplatzes leben können. Schulen und schulische Bildung werden auf den Weg gebracht, aber auch die unterschiedlichsten Programme für Sport und Musik. Vernetzt wird die Arbeit mit Programmen für die Mütter, um die Rehabilitation zu verstärken und Rückfälle zu verhindern. „Diese Partnerschaft ist ein Segen im Zeichen der Nächstenliebe“, sagt Pater Josef Gerner.