In den Medien hat die Aktion „Maria 2.0“ große Aufmerksamkeit gefunden. Das Fernsehen, der Rundfunk und die Presse haben sie in ihrer Berichterstattung aufgegriffen. Viele Themen wurden dabei namentlich genannt. Auf ein paar wenige wollte ich in einem Leserbrief, der am 18.05.2019 erschien, in der gebotenen Kürze eingehen.

Dass die Frauen, die an dieser Aktion sich beteiligen, die Kirche erneuern wollen, ist ganz im Sinne der Heiligen Schrift. „Ändert euer früheres Leben und erneuert euren Geist und Sinn!“ (Eph 4,23) Die Kirche ist ständig zu erneuern.
Die Frauen von „Maria 2.0“ wollen, dass Frauen zu Diakoninnen und Priesterinnen geweiht werden und so in maßgeblichen Positionen das kirchliche Leben mitbestimmen. Dazu heißt es im „Katechismus der Katholischen Kirche“ von 1992, dass Jesus Männer gewählt hat, um das Kollegium der 12 Apostel zu bilden. „Die Kirche weiß sich durch diese Wahl, die der Herr selbst getroffen hat, gebunden“ (1577). Wenn man meint, dies sei zeitbedingt, dann muss das die Weltkirche durch die vorgegebene Weise so festlegen. Die orthodoxe Kirche kennt das Diakonat der Frau, jedoch nicht im Sinne des Weihesakramentes, das mit der Weihe von Bischöfen, Priestern und Diakonen drei Stufen hat.
Jedes Amt ist ein Dienstamt. Die Frage der Macht stellt sich hier nicht.
Dass die Frauen im Rahmen der Kirchenstreikaktion nicht an der sonntäglichen Eucharistiefeier teilnehmen und einen eigenen Gottesdienst ohne Pfarrer feiern, verstehe ich nicht. Haben wir nicht schon genug Trennungen?
Nach dem II. Vatikanischen Konzil „wächst und lebt“ die Kirche aus der Eucharistiefeier. Sie ist „Quelle“ und „Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“. (Kirche 26 und 11)
Dass Maria bei dieser Aktion der Mund zugeklebt wird, finde ich besonders widersprüchlich. Damit kann ja wohl nicht gemeint sein, dass man die großartigen Worte Mariens nicht mehr hören soll. (vgl. Lk 1,38, Lk 1,46-55, Lk 2,19, Joh 2,5 )

Hermann Knoblauch
Pfarrer