Aalen – Mit viel Wehmut und Trauer, aber auch mit großer Herzlichkeit ist in einem festlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Unbefleckte Empfängnis in Ebnat Pater Albert Kannaen aus dem Pastoralteam der katholischen Seelsorgeeinheit Härtsfeld-Kochertal  verabschiedet worden. Er war, wie berichtet, überraschend von Bischof Gebhard Fürst in die Seelsorgeeinheit Am Limes im Bereich Herlikofen  versetzt worden. Dies hatte an seiner bisherigen Wirkungsstätte für viel Unmut gesorgt. Erschwert wird die Situation dadurch, dass inzwischen der Leitende Pfarrer Andreas Macho erkrankt ist. In seiner Predigt gab der stellvertretende Dekan Pius Adiele der Trauer Raum, dass der beliebte Geistliche bereits nach vier Jahren wieder gehen muss. Pater Albert sagte in seinen Abschiedsworten: „Es war eine schöne Zeit mit Euch!“

Das volle Gotteshaus wertete Adiele als ein Zeichen der großen Wertschätzung, die der Scheidende in den Kirchengemeinden Unterkochen, Oberkochen, Ebnat und Waldhausen genieße. Viele seien traurig, dass Pater Albert gehen müsse und viele hätten wegen der Situation die Hoffnung verloren, zumal jetzt auch noch Pfarrer Macho erkrankt sei. Zugleich verwies der stellvertretende Dekan auf das Evangelium dieses Sonntags, in dem berichtet wird, dass die Apostel traurig gewesen seien, dass Jesus sie verlassen werde, auf den sie alle Hoffnung gebaut hätten. Er aber habe ihnen versichert, dass sich ihre Trauer in große Freude verwandeln werde. Auch für die Kirchengemeinden gelte, dass die Trauer nicht bleiben werde. Zugleich verwies er darauf, dass in der Diözese 30 Seelsorgeeinheiten ohne Leitenden Pfarrer seien und dass auch hier der Nachwuchs fehle.

Seinem aus Indien stammenden Mitbruder bescheinigte Adiele, er sei ein sympathischer Mensch und man habe ihm für seine große Herzlichkeit und Sympathie zu danken. Man wünsche ihm viel Mut für seine, wie Adiele sagte, riesige Aufgabe in Herlikofen. Die Gläubigen in der Seelsorgeeinheit Härtsfeld-Kochertal ermunterte er, nach vorne zu schauen. Dass es weitergehe, unterstrich der Geistliche aus Nigeria mit einem Lied in seiner Sprache, das die Gläubigen durch Mitklatschen begleiteten. Den Gottesdienst machten der Kirchenchor Ebnat unter der Leitung von Günter Bittlingmaier und Teresa Ziegler an der Orgel zu einem musikalischen Genuss.

Als Sprecherin der Ministrantinnen und Ministranten nannte Lea Balle Pater Albert einen guten Freund und Unterstützer. Man erinnere sich gerne an viele schöne Momente mit ihm. Er habe sich mit viel Liebe und Freude eingebracht und die Seelsorgeeinheit geprägt. „Wir werden Sie vermissen!“ Gabriele Ceferino sagte im Namen der Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher von Waldhausen, Ebnat und Unterkochen, man schätze die Zeit mit Pater Albert und werde sie in guter Erinnerung bewahren, denn er hinterlasse Spuren und habe die Zusammenarbeit in der Seelsorgeeinheit geprägt. Mit Respekt und dem Blick für das Mögliche habe er Brücken gebaut und die Menschen zusammen gebracht. Dabei habe er wegen der Pandemie schwierige Zeiten meistern müssen. „Wir sind dankbar für Ihre Inspiration, Ihren Einsatz und Ihre Spuren in unseren Herzen!“

Einen lieb gewordenen Ansprechpartner nannte Monika Gentner, die gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderates Ebnat, den Scheidenden. Die Art der Kommunikation durch die Diözese, die seinem Abschied vorausgegangen sei, nannte sie „etwas befremdlich“. „Wir sind enttäuscht und traurig, dass sie uns schon wieder verlassen.“ Man habe an Pater Albert seine freundliche und offene Art geschätzt.

Der Geistliche selbst dankte in seinem Schlusswort allen für eine, wie er sagte, gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, allen voran Pfarrer Andreas Macho und Gemeindeassistentin Maren Klotzbücher. Ab 11. November soll Adiele zufolge ein von der Diözese organisierter Aushilfs-Priester vor Ort die Betreuung in der Seelsorgeeinheit übernehmen.

Bild: In einem festlichen Gottesdienst in der voll besetzten Pfarrkirche in Ebnat ist Pater Albert Kannaen (Mitte) aus der Seelsorgeeinheit Härtsfeld-Kochertal verabschiedet worden. Unser Bild zeigt ihn mit dem stellvertretenden Dekan Pius Adiele (links) und Gemeindeassistentin Maren Klotzbücher (rechts), die Mitglied des Pastoralteams ist.

Text/Foto: Viktor Turad – Erschienen am 30. Oktober 2023 in den AALENER NACHRICHTEN (Schwäbische Zeitung)