Seit einigen Jahren wird das Schulbau-Projekt unseres früheren Pfarrvikars Martin in seiner südindischen Heimat Tamil Nadu unterstützt durch unsere Seelsorgeeinheit sowie seiner jetzigen SE Pfaffenberg. Das von uns mitfinanzierte Lern- und Nachhilfecenter und die neuen Klassenräume wurden am 24. Januar 2020 eingeweiht, und so flog eine kleine Abordnung aus beiden Seelsorgeeinheiten am 20. Januar nach Südindien, um an den Festlichkeiten teilzunehmen und die Heimat unseres früheren indischen Pfarrvikar Martin (Tamil Nadu/Südost-Indien) und des ehemaligen Pfarrvikar in der SE Pfaffenberg Jordin Sunny (Kerala/Südwest-Indien) kennenzulernen. Die in diesen 12 Tagen gemachten Erlebnisse und Eindrücke lassen sich kaum in Worte fassen. Wir besuchten indische Tempel, machten wunderbare kulinarische Entdeckungen, schwelgten in Farben und Gerüchen von Gewürzen und Seidenstoffen, erlebten die Begeisterung von Kindern und Erwachsenen für Fotos mit und von Deutschen, staunten über das rege Straßentreiben und chaotischen Verkehr ohne Anzeichen von Stress, genossen die herrlichen Landschaften mit Reisfeldern, Teeplantagen, Urwäldern und Seenlandschaften.

Höhepunkte waren jedoch die vielen Begegnungen mit Kindern, Pfarreiangehörigen, Priestern und dem Bischof von Vellore sowie mit den Familien der indischen Priester, die uns mit sehr großer Gastfreundschaft aufnahmen und bewirten. Bei der Einweihung des Schulgebäudes und unseres Lernzentrums wurden wir empfangen wie Könige und erlebten eine unbeschreibliche Freude darüber, dass sich Fremde im fernen Deutschland von den Nöten der vom Kastensystem unterdrückten Dalits rühren lassen und nicht nur Geld spenden, sondern sich auch noch auf den weiten Weg zu einer persönlichen Begegnung machen. Es machte froh und betroffen, diese ungekünstelte Dankbarkeit und Freude zu erleben und zu sehen, mit welch einfachen Mitteln chancenlosen Kindern eine Berufsperspektive und Menschenwürde gegeben werden kann. Besonders berührend waren die Begegnungen mit den Kindern und Jugendlichen, mit denen wir in Oberkochen 13 Patenschaften haben. Die Bedeutung, die der Kampf von Pfr. Martin für diese jungen Menschen hat, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Auch die Begegnung mit den Kirchen und Gemeinden wird noch lange in allen Teilnehmern Spuren hinterlassen. Eine tiefe Frömmigkeit prägt die Menschen dort, und wir durften sowohl eine römisch-katholische Messe auf Tamil wie auch eine syro-malabaische Eucharistiefeier erleben, bei der hunderte Kinder und Jugendliche aus voller Kehle inbrünstig beteten und sangen.

Pfarrer Martin wird Sie durch viele Bilder beim nächsten SEED-Abend an dieser eindrucksvollen Reise teilhaben lassen.