In der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul wurde am Sonntag gleich doppelt gefeiert: Kollektive Freude über‘s Kirchen-Patrozinium und das silberne Priesterjubiläum von Pfarrer Andreas Macho. Von Lothar Schell
Einen sprühlebendigen Gottesdienst erlebten die Besucher in der Pfarrkirche Sankt Peter Paul: Inzwischen 120 Jahre alt geworden und jedes Jahr gedenkt man den Petrus und Paulus, die dem Gotteshaus den Namen verliehen haben. „Wir wollen heute aber auch für das Geschenk unseres gemeinsamen Glaubens danken“, sagt Pfarrer Andreas Macho, der den Festgottesdienst mit seinem silbernen Priesterjubiläum zum Doppeljubiläum macht. Paul Fischer, der die Lesung las, weil er seinen 75. Geburtstag beging. Im Kyrie wird um das Erbarmen Jesu Chisti gebetet, ein leuchtendes Gloria in excelsis deo intoniert der katholische Kirchenchor unter Leitung von Joachim Hug. Petrus sei der Fels, auf dem Kirche gebaut sei, sagt Pfarrer Macho in seiner Predigt. Dabei gehe es ihm nicht um Macht, sondern um seine eigene Beziehung zu Jesus. Von diesem spirituellen Denken lebe auch das kirchliche Amt. „Wenn es nicht um Gott geht, dann geht es nur noch um von Menschen gemachte Ideologien“, so Macho wörtlich. Dann bleibe auch das Miteinander in vielen Bereichen auf der Strecke. Wesentliche Inhalte des Glaubens stünden „über den Moden der Vergänglichkeit.“
„Sich anstecken lassen von der Freude am Glauben“ Andreas Macho, Pfarrer
Man dürfe sich von Gott führen lassen, in guten und vor allem gerade in schlechten Zeiten, ermuntert der Geistliche und er bezieht dies auch auf sich selbst: „Ich schaue dankbar zurück und bin voller Zuversicht.“ Macho stammt aus Ottenbach bei Göppingen, wo er im Elternhaus in den Glauben hineingewachsen ist. Missbrauch und Skandale habe er seinerzeit „Gott sei Dank nicht erlebt“, blickt er zurück. Kirche habe er immer als etwas Erfüllendes erlebt. In Ulm-Wiblingen wurde er zum Priester geweiht. Seit nunmehr zwölf Jahren ist Andreas Macho in Oberkochen, seit 2009 als Leiter Pfarrer der Seelsorgeeinheit „Vorderes Härtsfeld/Oberes Kochertal.“ Pfarrer Macho dankte den Ehrenamtlichen für die Teilung des Glaubens. „Lasst Euch anstecken von der Freude am Glauben“, rief er den Gottesdienstbesuchern zu. Diese Freude sei unendlich.
Kinder und Kirchengemeinderat gratulieren
Die Kleinen von der Kindertagesstätte Sankt Michael werden von Leiterin Nadine Monsees und den Erzieherinnen ins Gotteshaus geleitet. „Schön, dass Du da bist“ singen sie und die Kinder haben ein ganzes Füllhorn von Wünschen und Geschenken mit dabei – auch ein Regenbogen ist drunter. Irma Zimmermann übergibt für die Caritas-Konferenz ein Foto-Album mit Reminiszenzten an die gemeinsame Tätigkeit mit dem Jubilar und mit der Hoffnung „auf viele schöne weitere Jahre.“ Thomas Haas, gewählter Vorsitzender des Kirchengemeinrats von Oberkochen, laudiert den „Glücksfall für unsere Gemeinden“ im Auftrag der Seelsorgeeinheit. „Du hast ein Herz, das Liebe und Zuwendung ausstrahlt“, sagt Thomas Haas. 25 Jahre in der Kraft und Liebe Gottes in allen Lebenslagen bei den Menschen zu sein und ihnen den Sinn fürs Leben zu erschließen, sei nicht einfach und brauche Kraft und Ausdauer. Die Aufgabe als leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit habe Macho hervorragend gemeistert und sich viel Sympathie der Menschen erworben. Zum locker-luftigen Ständerling traf man sich anschließend vor der Pfarrkirche.