Wie die Seelsorgeeinheit Härtsfeld-Kochertal Pfarrer Andreas Macho verabschiedet hat und warum die Zusammenarbeit so positiv war.

Spirituelles Vorbild, konstruktiver Gesprächspartner, geduldiger Zuhörer und guter Freund, die lobenden Worte waren vielfältig, die Reden durchweg sehr persönlich und allesamt brachten sie zum Ausdruck: Pfarrer Andreas Macho hat sich in in der Seelsorgeeinheit Härtsfeld-Kochertal große Wertschätzung erworben. So schwang viel Wehmut mit, als sich der Geistliche nun von seinen Gemeindemitgliedern verabschiedete. Seit 2009 wirkte Macho in den Kirchengemeinden Ebnat, Waldhausen, Unterkochen und Oberkochen, jetzt wechselt er als Pfarrvikar nach Ravensburg.

Wieder mehr Seelsorger sein
Dass er dies auf eigenen Wunsch tue, hob Andreas Macho beim Abschiedsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Peter und Paul und beim anschließenden Stehempfang in Oberkochen  hervor. „Auf sich und seine Grenzen achten, auch das gehört zu einem verantwortungsvollen Dienst in der Nachfolge Jesu“, so der Geistliche. Nach dem Weggang von Pater Albert habe er als leitender Pfarrer die Fülle der anstehenden Aufgaben in der Seelsorgeeinheit nicht mehr bewältigen können, „darunter hat meine seelische und körperliche Gesundheit gelitten“, erklärte Macho offen. Deshalb sei es für ihn auch konsequent gewesen, am neuen Wirkungsort seelsorgerisch sozusagen in die zweite Reihe zu treten, in Ravensburg werde er als Pfarrvikar arbeiten. Macho ermunterte die zahlreich versammelten Gemeindemitglieder, das eigene Leben immer wieder kritisch zu hinterfragen, Veränderungen zu wagen und Herausforderungen als Chance zu begreifen.

„Es waren immer Gespräche auf Augenhöhe“
Peter Traub
Bürgermeister Oberkochen

„Andreas Macho hatte für unsere Belange immer ein offenes Ohr“, sagte Thomas Haas. Der gewählte Vorsitzende des Oberkochener Kirchengemeinderats sprach auch im Namen seine Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Pfarreien von einem „Seeelsorger im wahrsten Sinne des Wortes“, mit dessen Unterstützung man viel habe bewirken können. Als Beispiel nannte er diverse Baumaßnahmen, wie die an der Pfarrkirche in Ebnat, an der Maria-Schutz-Kapelle in Oberkochen und das Engagement Machos für die Missionsarbeit. „Es waren wichtige und wertvolle Jahre“, schloss Haas und weil der scheidende Geistliche doch jetzt mehr für seine Gesundheit tun wolle, gab’s von den Kirchengemeinderäten eine Zuschuss für ein neues E-Bike.

Für mehr Energie beim Radeln soll ein prall gefüllter Gemüsekorb sorgen, den die Oberministrantinnen Sarah Werner (Ebnat) und Antonia Mall (Oberkochen) für die „Minis“ der Kirchengemeinden überreichten.

„Sie waren das Gesicht der katholischen Kirche“, so Oberkochens Bürgermeister Peter Traub und hob besonders hervor, dass Pfarrer Andreas Macho auch bei weltlichen Anlässen stets präsent gewesen sein. Traub, der auch den Dank der anderen Kommunen der Seelsorgeeinheit überbrachte, lobte die Zusammenarbeit als „stets offen, ehrlich und mit viel gegenseitigem Respekt.“ In der Hoffnung, dass Pfarrer Macho gelegentlich wieder in einer der Gemeinden vorbeischauen möge, überreichte er ihm den Band „50 Jahre Ostalbkreis.“

Den Gottesdienst feierte Pfarrer Macho in Konzelebration mit Pfarrer Dr. Beschi, jetzt Pfarrvikar in der Seelsorgeeinheit Härtsfeld-Kochertal und Pfarrvikar Martin David aus Wurmlingen, er war früher in Oberkochen. Die musikalische Umrahmung lag beim Chor ars cantus (Oberkochen) unter der Leitung von Chordirektor Joachim Hug und Stefan Hahn-Dambacher (Waldhausen) an der Orgel.

Text/Foto: Susanne Brenner (erschienen am 17. Januar 2024 in der SCHWÄBISCHEN POST)