Die Pfarrei von Kariobangi darf sich freuen. Schon wieder hat „Dauer-Näherin“ Barbara Adolf an Pfarrer Andreas Macho 2000 Euro überreicht. Was im „Watoto Wetu Centre“ für Waisenkinder getan wird     Von Lothar Schell

„Es ist unglaublich, was Sie für Kariobangi leisten“, sagt Pfarrer Macho bei der Spendenübergabe an die Adresse von Barbara Adolf. Erst Mitte Juli hatte sie 2000 Euro übergeben, jetzt schon wieder denselben Betrag. Die 45000 Euro-Marke ist damit gesprengt. Mit ihren Handtaschen ist sie inzwischen nicht nur in Oberkochen, sondern auf der gesamten Ostalb bekannt und immer wieder kommen neue Kunden. In die eigene Geldbörse geht dabei gar nichts, der Verkaufserlös wird dem Watoto Wetu Centre komplett zur Verfügung gestellt. „Ich weiß, dass dort für die Waisenkinder viel getan wird“, sagt sie aus der Erfahrung eines persönlichen Besuchs in Kariobangi. 320 Waisenkinder fänden dort eine Schulbildung und das zum Leben Notwendige, berichtet sie. Ein warmes Essen mache jeden Tag zum Festtag. Dafür steht ihre Nähmaschine im Wohnhaus auf der Heide eigentlich selten still. Sie näht Handtaschen, Kindertäschle und Schürzen. Von zu Hause verkauft sie und Verkaufsstellen gibt es droben im Heideladen und im Tal bei der Bäckerei Dickenherr und im Kuchenparadies. „Ein Vergelt´s Gott allen, die mir zur Seite stehen“, sagt die nimmermüde Barbara. Auch ihre Kinder halten fest zur Stange. Als die Mama kürzlich Geburtstag hatte, verzichtete sie auf Geschenke und die Kinder kauften Stoff – damit die Nähmaschine der Mutter gut gefüttert ist. Nähen ist Adolfs Leidenschaft und immer wieder kommen auch Leute mit Spezialaufträgen. Mal einen Vorhang nähen zum Beispiel. „Ich sage dann einfach, spenden Sie für meinen Dienst etwas an Kariobangi“, erzählt Frau Adolf. Natürlich macht sie in der Stadt und in der Kirchengemeinde „viel Reklame für Kariobangi.“

„Die Spenden fallen auf fruchtbaren Boden“    Andreas Macho, Pfarrer

Man müsste doch meinen, der Handtaschen-Markt sei jetzt gesättigt, wirft der Reporter ein. „Auf keinen Fall“, kommt die spontane Antwort. Sie wechsle saisonal die Motive und durch Mund-zu-Mund-Propaganda ebbe der Kundenstrom Gott sei Dank nicht ab. Jetzt sind gerade weihnachtliche Motive in der Mache. Ferner geht „BA“ parallel zum Nähprozess in die Produktion von Adventskränzen. Pfarrer Macho steht auch schon auf der Kundenliste. Der Erlös, natürlich für Kariobangi, wo die Armut viele Gesichter hat. Kinder und Jugendliche leben vom nahegelegenen Müllplatz und suchen nach Resten, die die Stadt Nairobi übrig lasse. Adolfs Motto war, ist und bleibt: „Lebensfreude und eine warme Mahlzeit schenken.“ Pfarrer Andreas Macho untermauert in seinen Dankesworten „die Vorbildfunktion von Frau Adolf“ und ermuntert die katholische Kirchengemeinde, diesem Beispiel zu folgen und mit einer großherzigen Spende über den eigenen Kirchturm hinauszublicken.

Spendenkonto:
K
reissparkasse Ostalb – DE31 6145 0050 0110 0056 72
Stichwort: Kenia, Partnergemeinde Kariobangi