Liebe Schwestern und Brüder,
verehrte liebe Mitglieder unserer Kirchengemeinde St. Peter und Paul!

viele unserer Mitmenschen und bestimmt auch Sie liebe Gottesdienstbesucher werden in den vergangen Tagen schon einmal über das jetzt zu Ende gehende Jahr 2017 nachgedacht haben. Man denkt sich oft, was hat mir dieses Jahr gebracht? Vielleicht versucht man auch zu bilanzieren und fragt sich, war es ein gutes, oder ein weniger gutes Jahr? In diesem Sinne möchte ich das vergangene Jahr 2017 nun in den Blickwinkel unserer Kirchengemeinde St. Peter und Paul nehmen und Ihnen von der Arbeit des Kirchengemeinderats berichten.

Sie werden sicher mit mir übereinstimmen, wenn ich gleich zu Beginn meiner Ausführungen zu dem Ergebnis komme, dass die Zeiten für die Kirche auch in 2017 nicht einfacher geworden sind. Oft sind auch bei uns Schlagworte wie zum Beispiel „Verdunstung der Glaubens“, „immer weniger Gläubige“, „Priestermangel“ und „Umstrukturierung“ zu hören. Gerade vor diesem Hintergrund sollen und dürfen wir unserem Vater im Himmel umso mehr dankbar sein, dass sich immer noch sehr viele unserer Gemeindemitglieder engagieren und tag täglich ihr Bestes geben um unserer Gemeindeleben am Laufen halten.

Deshalb möchte ich, bevor ich mit dem eigentlichen Tätigkeitsbericht beginne, mich ganz bewusst bei Ihnen liebe Gemeindemitglieder im Namen und im Auftrag unseres Kirchengemeinderats ganz herzlich für Ihr Engagement bedanken. Unser Dank gilt den vielen ehrenamtlichen Christinnen und Christen, aber auch unseren hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Namentlich danken wir unserem leitenden Pfarrer der Seelsorgeeinheit, Herrn Pfarrer Andreas Macho sowie Herrn Pfarrer Manfred Rehm. Unserer Kirchenpflegerin Frau Edeltraut Kieninger und unserer Mitarbeiterin im Pfarramt, Frau Carola Werner. Unseren Mitarbeiterinnen der Kath. Kindertageseinrichtung St. Michael mit ihrer Leiterin Frau Nadine Monsees. Dank gilt auch meinen Kolleginnen und Kollegen des Kirchengemeinderats, den liturgischen Diensten, dem Mesner-, Reinigungs- und Hausmeisterteam. Herzlichen Dank auch an alle Damen und Herren, die unsere kirchlichen Vereine, Gruppierungen und Verbände leiten.

Unsere Gemeinde kann wirklich dankbar sein, dass sich so viele Gemeindemitglieder engagieren. Natürlich bleibt es da nicht aus, dass immer wieder verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unseren Diensten ausscheiden, Gott sei Dank, aber auch neue Gesichter hinzukommen. So hatte sich der Kirchengemeinderat im vergangen Jahr mit vielen Personalentscheidungen zu befassen, von denen ich nur einige herausstellen möchte: Unseren Pfarrvikar, Herrn Pfarrer Martin David haben wir im März verabschiedet. Aus dem Mesner-Team sind nach jeweils über dreißigjähriger Tätigkeit die Herren Josef Balle und Gerhard Ganter ausgeschieden. Unser früherer Mesner, Herr Michael Kistner wird das Team nun wieder verstärken. Auch im Kirchengemeinderat gab es Veränderungen, Frau Gerlinde Winter musste aus beruflichen Gründen aus dem Gremium ausscheiden. Nachdem Frau Nadine Monsees bereits seit gut zwei Jahren unsere Kath. Kindertageseinrichtung St. Michael kommissarisch geleitet hat, konnte der Kirchengemeinderat Ihr nun die voll umfängliche Leitungsfunktion übertragen.

Liebe Gemeinde,

eine wichtige Grundlage für unser lebendiges Gemeindeleben sind unsere Gebäude wie die Pfarrkirche St. Peter und Paul, die Kapellen und die Gemeindehäuser. Dabei ist es natürlich wichtig, dass sich der Kirchengemeinderat um die Pflege und den Erhalt dieser Immobilien kümmert. Zwangsläufig hat sich unser Kirchengemeinderat nahezu in jeder Sitzung mit kleineren und größeren Reparatur- und Renovierungsmaßnahmen zu befassen. Exemplarisch möchte ich, wie bereits in meinem Jahresbericht 2016, Ihnen von den beiden aktuell bedeutendsten Maßnahmen, der Renovierung unserer Maria-Schutz-Kapelle sowie unserer Orgel berichten.

Nach unseren Planungen sollte die Dachsanierung der Maria-Schutz-Kapelle im Frühjahr 2017 durchgeführt werden. Was wir allerdings in unseren Planungen nicht berücksichtigen konnten ist der Umstand, dass die Zufahrt zur Kapelle durch die Erschließungsarbeiten für das neue Wohnbaugebiet Weingarten unterbrochen wird. Sehr zu unserem Bedauern müssen wir feststellen, dass die Kapelle dadurch seit Mai 2017 für Gottesdienstfeiern geschlossen ist und die Sanierungsarbeiten auf unbestimmte Zeit verschoben sind. Im Augenblick können wir nur hoffen, dass die Straßenbauarbeiten im Weingarten und die Zufahrt zur Kapelle bald fertig gestellt werden. Die Dachsanierung soll nun, sofern die Straßenbaufirma und das Wetter mitspielen, im März/April 2018 durchgeführt werden. Da anschließend noch der Innenbereich renoviert wird, müssen wir uns leider auf eine verhältnismäßig sehr lange Schließungszeit der Kapelle einstellen. Die Kosten allein für die Außensanierung werden sich voraussichtlich auf 103.000 Euro belaufen, was den Haushalt unserer Kirchengemeinde sehr belasten wird. An dieser Stelle möchte ich deshalb um die Unterstützung durch unsere Gemeindemitglieder bitten. Damit unsere Maria-Schutz-Kapelle bald wieder in neuem Glanz erstrahlen kann, appellieren wir sehr an Ihre Spendenbereitschaft.

Ein weiteres sehr wichtiges Projekt in naher Zukunft wird die Renovierung unserer großen Orgel sein. Das Gutachten des Orgelsachverständigen bescheinigt der Orgel umfangreiche Mängel, weshalb wir bereits drei Orgelbaufirmen zur Abgabe eines Angebots über Sanierungsmaßnahmen aufgefordert haben. Leider hat nur eine Firma einen Kostenvoranschlag über einen Angebotspreis von 185.000 Euro abgegeben. Dieser immense Betrag kam für den Kirchengemeinderat völlig überraschend, weshalb alle Beschlüsse in diese Angelegenheit zunächst vertragt wurden. Mit dem Orgelsachverständigen der Diözese sollen in den kommenden Monaten weitere Beratungen durchgeführt werden. Um die Vergabe der Arbeiten vornehmen zu können, müssen mindestens noch von zwei weiteren Orgelbaufirmen Angebote vorliegen.

Liebe Gemeindemitglieder,

was dürfen wir denn nun aus Sicht unserer Kirchengemeinde für das Jahr 2017 bilanzieren?
Wenn ich mein Resümee vorwegnehmen darf: Mit unserem Gemeindeleben im Jahr 2017 können wir im Großen und Ganzen doch wieder sehr zufrieden sein.

Zunächst einmal kann ich als Zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats feststellen, dass wir, und damit schließe ich sehr viele unserer Gemeindemitglieder mit ein, wieder Großes aus dem Glauben und in christlicher Nächstenliebe geleistet haben. Sehr vieles ist auch ganz ohne viel Aufheben und im Verborgenen geschehen. Wir haben auch wieder über unseren sprichwörtlichen Kirchturm hinausgeblickt und erneut eine großherzige Spendenbereitschaft bewiesen, wofür ich ein herzliches Vergelt’s Gott aussprechen darf.
Unsere Seelsorgeeinheit Härtsfeld-Kochertal ist weiter zusammengewachsen, wir können Kräfte bündeln und voneinander profitieren. Ein gemeinsames Projekt ist fast abgeschlossen und so kann die neue Homepage „se-haertsfeld-kochertal.de“ ab dem 1. Januar 2018 im Internet abgerufen werden. Diese Seiten bieten Ihnen eine moderne Informationsplattform rund um unsere Gemeinden und wir erhoffen uns dadurch neues Interesse an der Frohen Botschaft wecken zu können.

Wir müssen jedoch wie andere christliche Gemeinden auch feststellen, dass im vergangenen Jahr unsere Mitglieder und damit die Gläubigen weiter abgenommen haben. Bei all unseren Mühen und dem Glaubenszeugnis können wir uns in Oberkochen von diesem ja schon europaweiten Trend leider nicht abkoppeln. Im Jahr 2017 sind leider 52 Gemeindemitglieder verstorben und 18 Mitglieder haben ihren Austritt erklärt. Das Sakrament der Taufe konnte nur 17-mal gespendet werden. Nur ca. 7% unserer Gemeindemitglieder besuchen regelmäßig die Sonntagsgottesdienste. Weitere Zahlen (auch im Vergleich zu 2016) sowie die Ergebnisse der Kollekten werden wir noch in Bürger und Gemeinde veröffentlichen.

Trotz den nicht gerade erfreulichen statistischen Zahlen, brauchen und dürfen wir jedoch nicht resignieren, denn der Heilige Geist wirkt auch in uns und unserer Kirchengemeinde St. Peter und Paul. So war die Kirche Jesu Christi schon zu allen Zeiten eine Baustelle und noch nie ganz fertig. Wir sind aufgerufen, lebendige Bausteine zu sein und an der Zukunft der Kirche mitzubauen. Wenn jede und jeder von uns nur einen kleinen Beitrag dazu leistet, braucht uns nicht bange zu sein. Das Betreten der Baustelle Kirche ist sogar ausdrücklich erwünscht!

Meine Christinnen und Christen unserer Pfarrgemeinde!

Ihnen die Sie sich heute Abend hier zur Jahresschlussandacht versammelt haben und allen unseren Gemeindemitgliedern wünsche ich ein vom Glauben an Gott erfülltes Jahr 2018!

Oberkochen, 31.12.2017

Katholische Kirchengemeinde Oberkochen
Thomas Haas
Zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats