Liebe Gemeinde!
Zum zweiten Mal müssen wir Weihnachten und den Jahreswechsel unter den Bedingungen der Pandemie feiern. Für unsere Gemeinde bedeutet das: Erstkommunion und Firmung, Hochzeiten und Begräbnisse können nur im kleinen Kreis mit eingeschränkter Teilnehmerzahl gefeiert werden. Das gleiche gilt auch für die normalen Sonntagsgottesdienste. Auch deren musikalische Gestaltung unterliegt mancherlei Einschränkungen. Umso mehr verdienen diejenigen Dank, die sich um diese liturgischen Feiern bemühen, besonders die Frauen und Männer, die die Ordnungsdienste übernehmen. Ohne sie könnten wir keinen Gottesdienst feiern.
Trotz der Pandemie gehen die Bemühungen um die Renovierung von Kirche und Pfarrhaus weiter. Die Voruntersuchungen sind abgeschlossen, die Pläne und Bauanträge in Rottenburg eingereicht, auch die denkmalrechtliche Genehmigung ist beim Landesdenkmalamt beantragt. Jetzt müssen wir auf deren Entscheidung warten.
Unsere Seelsorgeeinheit wächst mehr und mehr zusammen. Ein Zeichen dafür ist das „Kirchenfenster“, das gemeinsame Mitteilungsblatt für alle vier Gemeinden der Seelsorgeeinheit, das Ende November zum ersten Mal kostenlos an alle Haushalte unserer Kirchengemeinden verteilt wurde und das alle zwei Monate erscheinen wird.
Was wird das neue Jahr bringen? Wie wird es weitergehen mit der Pandemie? Wann und wie werden Rottenburg und das Landesdenkmalamt entscheiden? Wie wird sich unsere Seelsorgeeinheit entwickeln? Welche Schwierigkeiten wird das neue Jahr bringen? Wir können die Zukunft nicht vorausahnen. Aber vielleicht können uns zwei kurze Texte helfen, etwas gelassener in die Zukunft zu sehen.
Der erste stammt von dem griechischen Philosophen Epiktet. Er sagt: „In den allermeisten Fällen sind es nicht die Dinge, die dich unglücklich machen, sondern die Art und Weise, wie du die Dinge siehst!“ Also: öfters mal einen Perspektivenwechsel vornehmen und die Probleme aus einem anderen Blickwinkel betrachten. So lässt sich vielleicht mancher problematischen Sache noch etwas Positives abgewinnen.
Der zweite Text stammt von der Heiligen Teresa von Avila: „Lass dich nicht ängstigen, nichts soll dich schrecken! Alles vergeht, nur Gott bleibt derselbe. Alles erreicht der Geduldige. Wer Gott hat, hat alles. Gott allein genügt.“ Gehen wir also im Vertrauen auf ihn in alle Ungewissheiten des Neuen Jahres.
In diesem Sinn wünsche ich ihnen und ihren Familien im Namen des gesamten Kirchengemeinderats ein gutes und gesegnetes Jahr 2022!
Norbert Rothstein, gew. Vorsitzender KGR