Pfarrer Andreas Macho zeichnete Bruno Balle mit der Martinus-Ehrennadel aus, anlässlich seiner Verabschiedung als langjähriger Geschäftsführer des örtlichen katholischen Krankenpflegevereins.
Vor 113 Jahren sei der katholische Krankenpflegeverein gegründet worden. Nahezu die Hälfte dieser Zeit habe Bruno Balle segensreich für den katholischen Krankenpflegeverein gewirkt und Verantwortung getragen, so Pfarrer Andreas Macho bei der Verabschiedung. Treue, Durchhaltevermögen, Tatkraft und Zuverlässigkeit bescheinigte der Geistliche dem scheidenden Geschäftsführer. „Dies ist praktische Nächstenliebe im ureigensten Sinne“, fügte Macho hinzu. Die Martinus-Medaille, die für „Diener der Menschen“ stehe, habe Bruno Balle in höchstem Maße verdient.
Balle hat den Verein geprägt
Für den Kirchengemeinderat sprach der stellvertretende Vorsitzende Thomas Haas. Der katholische Krankenpflegeverein sei ein wichtiges Bindeglied der Kirche im Sinne von christlicher Nächstenliebe.
Der gute Ruf des Vereins sei eng mit Bruno Balle verbunden. „Sie haben den Verein zu dem gemacht, wie er heute dasteht“, betonte Haas. Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe und Menschlichkeit hätten Bruno Balles Arbeit geprägt, sagte der Geschäftsführer der katholischen Sozialstation St. Martin Herbert Sonnberger, der dem „uneigennützigen Ehrenamtler“ die Figur des „Heiligen Sankt Martin“ überreichte.
„Immer kooperativ, verständig und versiert.“ Diese Attribute schrieb die Einsatzleiterin der ökumenischen Nachbarschaftshilfe Gisela Neubauer Bruno Balle zu.
„Ich habe die Arbeit gerne getan und bin in diese binnen 53 Jahren hineingewachsen“, sage Bruno Balle in seiner Erwiderung. Es habe ihm Erfüllung gegeben, für Kranke Einsatz zu leisten.
Balle erinnerte an die segensreiche Arbeit der Schwestern vom Kloster Reutte und allen „Netzwerkern von heute“, die „das Geflecht des sozialen Dienstes in Oberkochen eng umspannen.“

Wechsel an der Spitze – Werner folgt auf Balle
„Der katholische Krankenpflegeverein ist ein Element des Christseins in der Fürsorge für kranke Menschen“, erklärte Pfarrer Andreas Macho in seiner Begrüßung im Edith-Stein-Haus.
In seinem Rechenschaftsbericht verwies Bruno Balle, seit fast 53 Jahren Geschäftsführer und Kassier, auf 65 Sterbefälle in den letzten drei Jahren. Oberste Aufgabe in den kommenden Jahren sei die Mitgliederwerbung. Der Verein sei überaltert. Aktuell zeichne sich wieder ein großer Pflegebedarf ab. „Zielscheibe“ müssten vor allem junge Familien sein.
Beeindruckende Bilanz
Balle würdigte den „brüderlichen Dienst am Kranken“ durch die katholische Sozialstation St. Martin und die ökumenische Nachbarschaftshilfe. Das nicht zu unterschätzende Bedürfnis der Menschen sei neben der Pflege die Suche nach Trost.
„Unser Verein ist das Fundament einer stillen und lautlosen Hilfe“, so Balle wörtlich. Kranke und Pflegedürftige dürften nicht zu würdelosen Kunden gemacht werden. Es gehe darum, im Rahmen der Solidargemeinschaft dem Nächsten zu helfen.
Leider, so Balle, habe man in den letzten drei Jahren nur 17 neue Mitglieder hinzugewonnen. Der Verein sei finanziell gut ausgestattet, sodass der Leistungskatalog gehalten oder gar noch ausgebaut werden könne.
Revisor Karl Wingert sprach von einer einwandfreien Kassen- und Geschäftsführung, sodass einstimmig Entlastung erteilt wurde.
Neuwahlen
Geschäftsführung: Brigitte Werner, Kasse: Barbara Hug, Schriftführerin: Adriana Kieninger, Ausschuss: Karl Elmer, Thomas Haas, Maria Zick, Swetlana Liss, Revision: Karin Hartmann.

(Text/Foto: Lothar Schell)