Liebe Schwestern und Brüder unserer Kirchengemeinde St. Peter und Paul!

Wir blicken heute zurück auf ein Jahr, dessen Verlauf wir so am letzten Silvesterabend nicht erwartet hätten. Die Corona-Krise hatte uns von einem Tag auf den anderen fest in den Griff genommen und unser alltägliches Leben sowie die Aktivitäten unserer kirchlichen Gruppierungen empfindlich beeinträchtigt. Das vergangene Jahr hat uns viel zugemutet und wir hoffen und vertrauen darauf, dass wir die Krise nach einer erfolgreichen Impfkampagne im kommenden Jahr 2021 gut überwinden können.

Seit vielen Jahren ist es in unserer Kirchengemeinde an Silvester guter Brauch, Ihnen liebe Gemeindemitglieder einen Tätigkeitsbericht durch den Kirchengemeinderat zu geben. Sehr gerne möchte ich dem nachkommen und Ihnen heute über unsere Arbeit im zu Ende gehenden Jahr berichten.

Zu Beginn des Jahres 2020 hatten wir den Blick bereits fest auf die Neuwahl des Kirchengemeinderats am 22. März gerichtet. Die Kandidatensuche verlief sehr erfreulich, weshalb die Zahl der Sitze im Kirchengemeinderat erneut auf 14 festgelegt werden konnte. Allerdings dauerte es wegen den Einschränkungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ganze drei Monate, bis sich das neu gewählte Gremium im Juni dieses Jahres erstmals zur konstituierenden Sitzung treffen und die Arbeit aufnehmen konnte. Die neuen Ratsmitglieder wurden von Pfarrer Andreas Macho für die neue Amtszeit bis 2025 verpflichtet.

Nach vielen Gesprächen und Abstimmungsrunden mit dem Bauamt in Rottenburg und unserem Architekten Herrn Duttlinger, konnte der Kirchengemeinderat zu Beginn des Jahres 2020 nun endlich den Grundsatzbeschluss zur Innenrenovierung unserer Maria-Schutz-Kapelle fassen. Leider sind bereits über drei Jahre vorgegangen, in denen die Kapelle für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich war. Wir bitten alle unsere Gemeindemitglieder um großes Verständnis und um Nachsicht, dass sich die Phase der Erschließungsarbeiten für das neue Baugebiet und die anschließende Außensanierung der Kapelle doch sehr in die Länge gezogen haben. Die durch den KGR beauftragten Handwerksfirmen konnten in den vergangenen Wochen bereits einen Teil der Arbeiten im Innenbereich ausführen. Wir sind deshalb sehr zuversichtlich und rechnen mit einer Wiedereröffnung der Kapelle im Mai 2021. Wir alle dürfen uns auf eine außen und innen grundlegend sanierte und im neuen Glanz erstrahlende Maria-Schutz-Kapelle freuen. Ein herzliches Dankeschön sagen wir allen Spenderinnen und Spendern sowie dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung Oberkochen für den Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro, was uns die Finanzierung der Renovierungskosten sehr erleichtert.

Als Träger unserer Kindertagesstätte St. Michael befasst sich der Kirchengemeinderat regelmäßig mit Projekten, die unsere Kita für die Zukunft fit machen können. Im Februar wurde dem Gremium die Weiterentwicklung der Kindertagestätte zu einem Kinder- und Familienzentrum vorgestellt. Kinder- und Familienzentren bieten für Kinder, Eltern und Familien zusätzliche Angebote einer Unterstützung und Förderung. Unsere Kita St Michael wird zu einem Knotenpunkt in einem Netzwerk ausgebaut, das Kinder individuell fördert sowie Familien umfassend berät und unterstützt. In dieses Netzwerk werden sich auch die Caritas und die Katholische Erwachsenenbildung einbringen. Die räumlichen Voraussetzungen für die Durchführung der Beratungs- und Hilfeleistungen sollen – getrennt von der Kita – in unserem Gemeindezentrum Rupert-Mayer-Haus geschaffen werden. Anfang Dezember erhielten wir die positiven Entscheide durch unsere Diözese, das Land Baden-Württemberg und die Stadt Oberkochen. Die Finanzierung des Kinder- und Familienzentrum ist damit für die ersten drei Jahre gesichert  und kann bereits zum 01.01.2021 starten. Die Stadt Oberkochen wird die Weiterentwicklung der Kita zum Kinder- Familienzentrum grundsätzlich unterstützen und genehmigte die damit verbundene Erhöhung der Personal- und Betriebskosten. Zusätzlich wird die Stadt die einmaligen Investitionskosten mit bis zu 120.000 Euro übernehmen. Auch an dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei unserer Stadtverwaltung und dem Gemeinderat für großzügige finanzielle Unterstützung und die sehr gute Zusammenarbeit zum Wohle unserer Kinder und Familien bedanken.

Im Juli hat sich der neugewählte KGR erstmals mit einem möglichen Verkauf des kircheneigenen Baugrundstücks im Uhlandweg befasst. Ende der 1960iger Jahre konnte unsere Kirchengemeinde von der Stadt Oberkochen hier ein knapp 5.000 m² großes Baugrundstück erwerben. Zu dieser Zeit hatte man die Errichtung einer zweiten Kirche erwogen. Nach über 50 Jahren und der Nutzung als Kinderspielplatz steht nun allerdings fest, dass dieses Grundstück zur Nutzung für kirchliche Zwecke nicht mehr benötigt wird. Unser Kirchengemeinderat hat sich deshalb nach sorgfältiger Abwägung aller Argumente im September zu einem Verkauf an die Stadtwerke Oberkochen entschlossen. Die Stadtwerke werden neuen und bezahlbaren Wohnraum errichten sowie zusammen mit der Katholischen Sozialstation St. Martin betreutes Wohnen anbieten. Zusätzlich wird die Sozialstation eine Tagespflegeeinrichtung sowie ihren Pflegestützpunkt in eigenen Räumen im Uhlandweg betreiben.

Nachdem die Ausleihungen in unserer gemeindeeigenen Bücherei in den letzten Jahren stetig zurückgegangen sind, hat sich der Kirchengemeinderat mit Zukunft dieser Einrichtung befasst. Nach eingehender Beratung mit dem Leiter der Bücherei hat sich das Gremium dazu entschlossen, die Katholische öffentliche Bücherei endgültig zu schließen. Der Raum im Untergeschoss des Edith-Stein-Hauses findet eine sinnvolle Anschlussverwendung und wird nun als Archiv der Kirchenpflege und als Lagerraum für die Weihnachtsgrippe genutzt werden.

Im Rahmen eines Treffens mit Landschaftsarchitekt Andreas Walter ging es um die Weiterentwicklung des Katholischen Friedhofes in der Bahnhofstraße. Herr Walter ist ein ausgewiesener Experte in Sachen Friedhofsneugestaltung. Dem Kirchengemeinderat ist es dabei wichtig, künftig weitere Bestattungsformen anzubieten, die den Hinterbliebenen die Pflege der Grabstätten sehr erleichtern oder gar von der Friedhofsverwaltung übernommen werden. Zusätzlich soll unser Friedhof die Besucherinnen und Besucher noch mehr zum Verweilen einladen. An Herrn Walter wurde deshalb der Auftrag zur Erstellung einer neuen Konzeption für die Friedhofsgestaltung erteilt. Der Kirchengemeinderat sieht den Vorschlägen des Architekten, die voraussichtlich im Jahr 2022 umgesetzt werden können, gespannt entgegen.

Liebe Kirchengemeinde St. Peter und Paul,

zum Abschluss meines Berichts möchte ich es nicht versäumen, Ihnen allen im Auftrag unseres Kirchengemeinderats wieder ein ganz großes Dankeschön und Vergelt’s Gott auszusprechen. Danke sage ich allen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, stellvertretend für alle besonders unserem Pastoralteam mit Pfarrer Andreas Macho, Pater Albert Kannaen und Pastoralreferentin Julia Schneider.

Ihnen die Sie sich heute Abend hier zur Jahresschlussandacht versammelt haben und allen unseren Gemeindemitgliedern wünsche ich ein gutes und gesegnetes Jahr 2021. Bitten wir den Herrn um eine gute Gesundheit, und dass wir uns alle hoffentlich bald wieder ohne größere Einschränkungen begegnen können.

Oberkochen, 31.12.2020
Thomas Haas
Gewählter Vorsitzender